INternationaler Feministischer Kampftag

Feministisch ohne alternative.

FÜR EIN FREIES LEBEN OHNE GEWALT, KAPITALISMUS UND FASCHISMUS.

Danke an die 1.300 Menschen, die GEMEINSAM mit uns laut waren.
Bildet Banden! <3

Hier ein paar Eindrücke von unserer Demo am 09.03. in Düsseldorf- alle Bilder findet ihr in der Galerie.
(Credits: David-Luc Adelmann)

Rückblick fantastischer feministischer Kampftag 2024

Am 09.03 war es endlich so weit – Unter dem Motto „Feministisch ohne Alternative. Für ein freies Leben ohne Gewalt, Kapitalismus und Faschismus.“ versammelten sich am Nachmittag bei strahlendem Sonnenschein ungefähr 1300 Menschen aus Düsseldorf und der Umgebung, um gemeinsam für eine gerechtere Gesellschaft auf die Straße zu gehen. Schon bei den ersten Kundgebungen am Startpunkt, dem DGB-Haus, zeigten die Teilnehmer*innen ihre Stimmung: laut, kämpferisch und solidarisch. Während des gesamten Weges zum Ziel war die Atmosphäre durchdrungen von energischen Kampfparolen und Gesängen. Selbst am Ende der Demonstration verstummten diese nicht, im Gegenteil, die Abschlusskundgebungen und die weiteren Gesänge hallten sicher noch weit über den Fürstenplatz hinaus.

Durch den breiten Aufruf in den sozialen Medien und die Aktionswochen vor und nach dem Demotag riefen wir die Düsseldorfer*innen dazu auf, sich an der Demonstration zu beteiligen und gemeinsam ein starkes Zeichen für die Freiheit und Rechte von FLINTA* zu setzen!  FLINTA* steht für: Frauen, Lesben, intergeschlechtliche, nichtbinäre, trans* und agender Personen. Das Sternchen dient als Platzhalter für alle Personen, die sich in keinem der Buchstaben wiederfinden, aber dennoch von Diskriminierung und Ausgrenzung betroffen sind.                     

Die Aktionswochen zeichneten sich durch die unterschiedlichsten und vielfältigen Veranstaltungen aus. Von einem Soli-Cafe und einem Soli-Flohmakt bis hin zu aktivistischen Stadtführungen und Info- und Diskussionsveranstaltungen war alles dabei.

Vor, während und nach der Demonstration hielten verschiedene Organisationen und Aktivist*innen inspirierende Redebeiträge, die auch von einer Gebärdendolmetscherin übersetzt wurden. Ein besonderer Höhepunkt war die Präsenz der kurdischen Frauenbewegung, die mit ihren Reden und einem eigenen Block in der Demo ihre fortwährende Kampfbereitschaft für Freiheit unterstrich.

Andere Redner*innen zeigten die besonderen Gefahren von Wohnungslosigkeit für Frauen und Mädchen auf, weitere beleuchteten den für FLINTA* besonders gefährlichen Rechtsruck und der jüngst aufgedeckten Deportationspläne der AfD. Auch Krieg und Hochrüstung wurden immer wieder scharf verurteilt. Es gab Perspektiven zu LGBTQI+ Rechten, queeren Menschen mit Behinderungen – insbesondere ADHS und Autismus – sowie ein leidenschaftliches Plädoyer für mehr reproduktive Gerechtigkeit weltweit uvm. 

Die Redebeiträge zeigten die Vielfalt der feministischen Bewegung und betonten die Notwendigkeit der Solidarität. Trotz der Vielfalt der Themen war der gemeinsame Konsens klar: Ein entschlossener Widerstand gegen Rassismus, Kapitalismus und Patriarchat.

Dieser Konsens spiegelte sich auch auf hunderten von Bannern und Schildern wider, auf denen wichtige Botschaften wie „My Body, my Choice“ („Mein Körper, meine Entscheidung!“), „Jin, Jiyan, Azadî“ („Frauen, Leben, Freiheit“) oder „Feminismus ist für alle!“ und viele mehr zu lesen waren. 

Nach der Endkundgebung auf dem Fürstenplatz, bevor es für uns und viele andere Teilnehmer*innen ins Linke Zentrum zum Zelebrieren der Demo ging, haben wir mit Menschen gesprochen, die mit uns demonstriert und den Redner*innen zugehört haben. Wir haben gefragt, warum es für sie wichtig war, dabei zu sein und erfahren ganz persönliche Gründe, den feministischen Kampf auf die Straße zu tragen.

Maria, 24*, hat zum Beispiel besonders in den letzten Jahren immer öfter Erfahrungen mit sexualisierter Gewalt gemacht. Es ist für sie vor allem deshalb wichtig, sich in einer Gemeinschaft von FLINTA*-Personen wiederzufinden und diese spürte sie auf der Demonstration – stark und laut.

Sarah, 38, ist es ein Anliegen, auf gendersensible Medizin aufmerksam zu machen. Sie selbst hat ihren Uterus verloren. Sie wünscht sich, dass nicht von jeder Person mit einem funktionierenden Uterus erwartet wird, schwanger zu werden und von denen, die es nicht wollen, die Pille zu nehmen.

Auch Grecia, 23, aus Peru berichtete uns von ihren Beweggründen zur Teilnahme an der Demo. Sie erzählte uns, dass sie nicht nur als Frau Gewalt erlebt, sondern auch als Migrantin und darum war es ihr wichtig für intersektionalen Feminismus auf die Straße zu gehen – einem Feminismus, der erkennt, dass Menschen oft mit mehreren Formen von Diskriminierung gleichzeitig konfrontiert werden. Zum Beispiel könnte eine Frau nicht nur wegen ihres Geschlechts, sondern auch wegen ihrer Hautfarbe, ihrer Religion oder ihrer sozialen Klasse benachteiligt werden. Das Motto der Demo ist für Grecia ganz klar: „Eine klare Antwort zu dem stattfindenden Rechtsruck, der schrecklich ist momentan und mir große Sorge bereitet!“ 

Auch Schlagworte wie Selbstbefreiung und Sichtbarkeit fielen. Die Menschen einigen sich in der Idee des Empowerments. Es ist ihnen wichtig, sich gegen aktuelle Entwicklungen, das System und für Menschen, die durch dieses nicht genug berücksichtigt werden, stark zu machen. Besonders als FLINTA* und als queere Community. Und das ist nun mal nicht durchs bloße Zuschauen möglich: Wir wollen partizipieren, mitgestalten und laut sein!

*Name und Alter von der Redaktion geändert.