May Ayim

Gedenktafel am May-Ayim-Ufer (früher Gröbenufer) in Berlin: Diese Straße ist nach May Ayim, geb. 1960 in Hamburg, gest. 1996 in Berlin-Kreuzberg, benannt. Die Wissenschaftlerin, Autorin, Pädagogin und Aktivistin der Schwarzen Bewegung in Deutschland hat in ihrem wissenschaftlichen, literarischen und politischen Werk das Fortbestehen von kolonialen Überlegenheitsvorstellungen und Rassismus aufgezeigt. May Ayim, Tochter einer deutschen Mutter und eines ghanaischen Vaters, beschrieb rassistische Phänomene, die vom deutschen Kolonialismus über die Zeit des Nationalsozialismus bis heute fortwirken. Damit gab sie wichtige Anregungen zur Auseinandersetzung mit den Bestandteilen deutscher Geschickte und Gegenwart. Deren Manifestation im Alltagsrassismus, aber auch in kolonialen Straßennamen, hat Ayim vielfach kritisiert. Sie war Gründungsmitglied der „Initiative Schwarze Menschen in Deutschland (ISD) und maßgeblich an der Pärgung und Einführung der Selbstbezeichnung „afrodeutsch“ beteiligt.

gelassen
wie ein spiegel
zeigen was ist
ohne angst zerschlagen zu werden
von dem was sichtbar wird
bevor was sichtbar wird

May Ayim: blues in schwar weiss. Gedichte.

Orlanda Verlag, Berlin 1995