war eine deutsche Jüdin, die 1924 in Saarlouis geboren wurde und am 10. Juli 2021 in Hamburg im Alter von 96 Jahren gestorben ist. 1941 steckten die Nazis sie in ein Zwangsarbeiterlager und 1943ins KZ in Auschwitz. Dort hatte sie das Glück im Lager-Orchester Akkordeon und Blockflöte spielen zu dürfen. Das Orchester spielte, wenn die anderen zur Arbeit abmarschierten und am Tor, wenn neue Opfer für die Gaskammern angeliefert wurden.Weil sie eine christliche Großmutter hatte, wurde sie ins KZ Ravensbrück verlegt, wo sie für die Siemens-Werke arbeiten musste. 1945 überlebte sie den „Todesmarsch“ nach Malchow und konnte in den Wirren der letzten Kriegstage entkommen. Die nächsten 15 Jahre verbrachte sie in Israel, machte eine Ausbildung zur Sängerin, heiratete einen Kommunisten und bekam zwei Kinder. Wegen der politischen Verhältnisse und der Hitze in Israel zog die Familie 1960 nach Hamburg. In den 70er-Jahren holte sie ihre Vergangenheit wieder ein. Sie musste ansehen, swie die Polizei gewaltsam gegen Menschen vorging, die gegen Neonazis protestierten: „Ich sah, wie Neonazis ihre Flugblätter verteilten, wie sie auf Gegner einschlugen. Ich sah, wie die Polizisten daraufhin Antifaschisten verhafteten. Das war zu viel für mich. Die Polizisten schützten die Nazis. Ich sagte denen, ich sei im KZ gewesen und ich könne nicht begreifen, dass sie die Nazis schützten. Da sagte einer der Polizisten, in Russland gäbe es auch KZs und außerdem sollte ich nach Hause gehen, sonst würde ich noch einen Herzinfarkt bekommen. Jetzt wusste ich, dass ich anfangen musste, antifaschistische Arbeit zu machen“, sagte sie rückblickend in ihren Erinnerungen. Esther Bejarano war danach auf hunterten Veranstaltungen gegen Rechtsextremismus. Über ihr Leben schrieb sie gemeinsam mit anderen Autorinnen zwei Bücher. Sie erzählte in Schulen von ihrer Zeit in Auschwitz und übernahm den Vorsitz des Deutschen Auschwitz-Komitees. Sie ergriff das Wort für Flüchtlinge und sang mit der Band Microphone Mafia auf Konzerten gegen rechts. Bejarano war Ehrenvorsitzende der VVN-BdA. Zum 75. Jahrestag des Endes des 2. Weltkriegs setzte sie sich im vergangenen Jahr noch in einer Petition dafür ein, den 8. Mai zum bundesweiten Feiertag zu machen.