Am 8. März 2018 legten in Spanien über fünf Millionen Frauen und Queers die Arbeit nieder: Sie gingen nicht ins Büro, putzten nicht das Klo, kochten kein Essen und wuschen keine Wäsche. Stattdessen strömten sie auf die Straßen, diskutierten und demonstrierten, sangen und tanzten, blockierten den Verkehr. Ihr Motto « Si nosotras paramos, se para el mundo » machte deutlich: Ohne uns läuft nichts.
Auch in anderen Ländern traten an jenem 8. März Hunderttausende in den Ausstand. Seit den 2010er Jahren entfaltet die feministische Bewegung vielerorts eine Dynamik, die ihr globale Kraft verleiht, ausgehend von Massenprotesten zum Beispiel in Argentinien: #NiUnaMenos(« nicht noch eine verlieren ») , Chile: #olafeminista (« feministische Welle »), USA: #daywithoutawoman (« Tag ohne Frauen ») und Polen: #StrajkKobiet (« Frauenstreik »). Aufrufe wie diese mobilisieren seither Millionen weltweit, auch Männer.