unser Minimalkonsens

Wir verstehen uns als ein strömungsübergreifendes feministisches Bündnis von FLINTA Personen. FLINTA steht für Frauen, Lesben, inter*, nicht-binäre, trans* und agender Personen.

Unser Bündnis kämpft für die Befreiung aller Menschen von Patriarchat, Unterdrückung und Ausbeutung. Wir wollen nicht nur die bereits erkämpften Errungenschaften der Feministischen Bewegungen verteidigen, sondern uns auch aktiv einmischen und eigene politische Ziele für die Befreiung aller Menschen verfolgen.

Wir sind desillusioniert von den Institutionen und angeblichen Mitbestimmungsmöglichkeiten in unserer Gesellschaft. Wir wollen sowohl eigene Freiräume schaffen, als auch die ganze Gesellschaft revolutionieren. Denn es reicht uns nicht, wenn wir uns nur im kleinen Kreis wirklich frei fühlen, wir wollen überall selbstbestimmt leben können. Und wir wollen, dass das für alle unterdrückten Menschen möglich ist!

Wir wollen Patriarchat, Kapitalismus und globale rassistische Ausbeutungsstrukturen überwinden. Sie nützen sich gegenseitig und entfremden uns voneinander, um sich selbst zu erhalten. Wir lassen uns nicht spalten und gegeneinander ausspielen. Wir verbünden uns gegen diese Herrschaft! Wir wollen ein Leben ohne Herrschaft!

Kein Land verdient unseren Gehorsam und Grenzen zwischen Ländern machen uns zu Feinden.

Wir wissen, dass rechtliche Gleichstellung allein nicht wirkliche Emanzipation bedeutet und nur ein Etappensieg ist. Wir wollen nicht in einem zutiefst kapitalistischen, sexistischen, rassistischen Staat gleichberechtigt sein. Wir wollen eine andere Gesellschaft aufbauen!

Wir wollen keine Gesellschaft, in der Menschenrechte nur erfüllt werden, wenn sie nicht „zu viel Geld kosten“. Wir wollen eine inklusive Gesellschaft!

Für unsere Praxis bedeutet das: Um unsere Ziele zu erreichen, organisieren wir uns. Wir wollen leichte Zugänge schaffen, damit sich noch mehr Menschen organisieren und politisieren!

Wir wollen raus aus der Bubble und dorthin, wo die Menschen sind, die wir erreichen wollen: FLINTA, Arbeiter*innen, migrantisierte Menschen. Deswegen wollen wir auch in Gewerkschaften mitkämpfen und sie zu unseren Aktivitäten einladen.

Wir wollen mehr Barrieren abbauen, sodass auch Menschen mit Behinderungen, chronischen Erkrankungen und psychischen Erkrankungen teilhaben können und wir unsere Kämpfe

verbinden!

Wir wollen cis Männer in Verantwortung nehmen, damit sie ihren Teil zu feministischen Kämpfen beitragen. Deshalb gibt es eine an das Bündnis angegliederte solidarische Männer-Struktur, die allen Männern offen steht (cis, trans*, inter*).

Wir wollen ein offenes Bündnis sein, aber TERFS und Faschist*innen haben bei uns keinen Platz.

Wir schaffen Räume für Bildung, Kultur, Austausch und Vernetzung. Wir erschaffen uns möglichst sichere Räume, die uns für unsere Kämpfe stärken. Wir nehmen uns die Zeit und den Raum, den wir brauchen. Wir eignen uns Räume an, die männlich dominiert sind und ändern die Spielregeln!

Wir treten öffentlich für unsere Vision ein, machen Veranstaltungen und Demos. Dabei wollen wir selbstkritisch bleiben und unsere Praxis an unseren Werten messen.

Die Gesellschaft, die wir anstreben, schreibt Menschen nicht mehr aufgrund alter Rollenbilder vor, wie sie ihr Leben zu führen haben. Geschlecht und sexuelle Orientierung müssen frei entdeckt und gelebt werden können. Wir lehnen die vermeintlich „natürliche“

binäre und sexistische Geschlechterordnung ab. Erziehung und Fürsorge sind gesellschaftliche Aufgaben und nicht bloß Pflicht der Menschen, die weiblich sozialisiert und /oder gelesen werden.

Wir wollen ein gutes und freies Leben für Alle: eine Gesellschaft, die Care Arbeit und die bedürfnisorientierte Versorgung Aller ins Zentrum rückt. Dies ist in unserer auf Profite ausgerichteten Gesellschaft nicht möglich.

Deswegen streben wir eine klassenlose Gesellschaft an, in der nicht Reichtum, sondern wir alle demokratisch entscheiden, insbesondere über die Art und Weise der Produktion. Wir wollen ein Leben in Einklang mit Natur & Umwelt, statt profitorientierter Ausbeutung. Wir wollen eine Welt ohne koloniale Strukturen und die Überwindung von Nationalstaaten.

Wir wollen eine Welt, in der Tier und Mensch auch noch leben können und wollen.

Unser kämpferischer Feminismus existiert nicht nur in einer Bubble, sondern bezieht zu Kämpfen und Entwicklungen Stellung. Für uns heißt dies Intersektionalität und Klassensolidarität.

Wir sehen Lösungen in kollektiver Vereinigung, statt neoliberaler Vereinzelung. Nur zusammen ist ein gutes Leben von allen für alle umsetzbar.

Das alles ist nicht eine ferne Utopie, sondern heute schon möglich.

Raus aus der Defensive! Organisiert euch!